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27.11.2015

GICON informiert über Vereinbarkeit von Offshore-Windenergie und Fischerei

Erfahrungen aus Deutschland und Europa sollen bei Planung und Bau von Windparks in Südkorea helfen

Wie können Fischerei und Offshore-Windenergie in Einklang gebracht werden? Um Antworten auf diese durchaus konfliktträchtige Frage zu erhalten, besuchte eine südkoreanische Delegation Ende November 2015 zwei Tage lang den Hamburger Standort des Instituts für Angewandte Ökosystemforschung (IfAÖ) und die ESG Edelstahl und Umwelttechnik Stralsund GmbH (ESG) in Stralsund. Beide Unternehmen sind Mitglieder der GICON-Firmengruppe.

Hintergrund des Besuchs ist der massive dreistufige Ausbau der Offshore-Windenergie in Südkorea. Fischer fürchten dabei um den Ertrag in ihren Fanggebieten, für die sie ein verbrieftes Fischereirecht besitzen.

Die Delegation setzte sich zusammen aus Vertretern des koreanischen Windpark-Betreibers „Korea Offshore Wind Power“ sowie der Fischereiwirtschaft des Landes. Über die Erfahrungen aus Deutschland berichteten IfAÖ-Experten, die Vorträge behandelten folgende Schwerpunkte:

Offshore-Windenergie in Deutschland: Förderung durch die Regierung, Genehmigungspraxis und Rechtslage in Deutschland und den Nachbarländern mit Bezug auf die Fischerei

Konflikte & Chancen: Ergebnisse aus den ersten Untersuchungen in Deutschland zu den Auswirkungen von Offshore-Windparks auf die Fischbestände

Multiple Nutzung und CoManagement von OffshoreStrukturen: Marine Aquakultur in Offshore Windparks

Im Anschluss besuchten die vier Teilnehmer die DONG Energy Wind Power Germany GmbH, den europäischen Marktführer im Bereich Offshore-Windenergie. DONG ist in Deutschland an den Windparks Borkum Riffgrund 1 und Gode Wind 1 und 2 beteiligt. Für alle drei Windparks nahm das IfAÖ biologische Begleituntersuchungen vor.

In Stralsund besuchten die Teilnehmer die Produktionsstätte der ESG auf dem Gelände der Volkswerft, wo derzeit das Funktionsmuster des GICON®-SOF, Deutschlands erstem schwimmendem Offshore-Fundament, gefertigt wird. Neben den wirtschaftlichen Vorteilen von schwimmenden Strukturen gegenüber festen Gründungen diskutierten die koreanischen Fachleute mit leitenden ESG-Mitarbeitern auch die Bedeutung der Offshore-Windindustrie für die Region. Am Beispiel der Werftindustrie in Mecklenburg-Vorpommern konnte anschaulich dargestellt werden, wie sich die Werften zunehmend vom Schiffbau auf die Produktion von Offshore-Strukturen umstellen und welche Chancen sich dabei bieten.

Die koreanischen Gäste zeigten sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen und planen laut eigener Aussage einen erneuten Besuch im nächsten Jahr.